Trainingstagebuch – Wer schreibt der bleibt

Als Teenager habe ich meine Erlebnisse und Gefühle nie in einem Tagebuch niedergeschrieben. Mittlerweile bin ich jedoch ein großer Fan von einem sehr speziellen Tagebuch – dem Trainingstagebuch.🙂

Warum du dein Training durch simples Buch führen erfolgreicher gestalten kannst und welche Arten von Trainingstagebüchern Sinn machen, weißt du am Ende dieses Artikels.

Motivationstool

Aus dem gleichen Grund, weshalb viele Menschen ihre Produktivität in Privat- und Berufsleben durch To-do-Listen steigern können, kann man das eigene Training auf Dauer motivierender gestalten durch ein Zusammenspiel von Trainingsplan und Trainingstagebuch. Ein selbst verfasster oder von einem Trainer sorgfältig vorgeschriebener Trainingsplan stellt dabei die To-do-Liste dar. Durch das Schreiben des Trainingsplans werden Trainingsstrukturen und gesetzte Ziele deutlicher und mit dieser Verschriftlichung entsteht eine zusätzliche Verantwortung auf Seiten des Trainierenden.
Durch die Führung des Trainingstagebuchs hakt man sozusagen die Punkte der To-do-Liste des eigenen Trainings ab. Dadurch sieht man auf einen Blick, ob alles, was man sich für die einzelnen Trainingseinheiten beziehungsweise die Trainingswoche vorgenommen hat, absolviert wurde. Zusätzlich ist dieses schrittweise Abhaken direkt in oder nach den einzelnen Trainingseinheiten jedes Mal ein Motivationsschub, da man direkt vor Augen geführt bekommt, dass man bereits einzelne Teile und Abschnitte in Richtung Zielerreichung geschafft hat. Gleichzeitig ist es eine Wohltat für das eigene Gewissen, wenn vorgenommene Absichten umgesetzt wurden.

Planungstool

Ein Trainingstagebuch ist gleichzeitig ein essentielles Werkzeug beim Aufbau und der Durchführung einer langfristigen Trainingsplanung. Als Athlet kann man Erfolge und auch etwaige Niederlagen (auch aus diesen können große Lerneffekte gezogen werden) aus den Aufzeichnungen im Tagebuch herauslesen. Zusammenhänge von Training und Leistungsentwicklung werden augenscheinlich.
Trainern dienen die laufenden Mitschriften als wichtige Informationsquelle über die Effektivität von vergangenen Trainingsübungen, Trainingsfrequenzen und Trainingsarten. Darauf aufbauend können Coaches entsprechende Anpassungen oder Neuausrichtungen in Trainingsplänen vornehmen. Während ein Trainingsplan also wie eine Landkarte mit eingezeichnetem Trainingsziel verstanden werden kann, dient das Trainingstagebuch sozusagen als individueller Kompass für Trainer und Trainierenden auf dem Weg zum Ziel.

Unterschiedliche Ausführungen

Ein Trainingstagebuch im klassischen Sinn wird handschriftlich geführt. Direkt auf der Trainingsfläche notiert man absolvierte Sätze und Wiederholungen einzelner Übungen.

Des Weiteren kann man selbstverständlich auch mit vorgedruckten Tabellenblättern schriftliche Aufzeichnungen führen und anschließend ablegen.

Digitale Trainingstagebücher zu führen ist heutzutage auf viele verschiedene Arten möglich. Wer gerne mit Tabellen arbeitet kann mittels Excel, Numbers oder Google Sheets, um nur einige zu nennen, Trainingsdaten aufzeichnen. Außerdem gibt es spezialisierte Programme, die zur Eintragung und Veranschaulichung von Trainingsverläufen entwickelt wurden. Hinzu kommt die praktische Möglichkeit mittels verschiedener Smartphone-Apps direkt während dem Training Eintragungen machen zu können. Eine komfortable Variante für alle, die ohnehin ihr Smartphone im Gym mit dabei haben, um sich beim Training durch Musik zu pushen.

Praxistipp: Da in Trainingsprozessen auf Dauer nicht nur die tatsächlich erbrachten Leistungen im Training, sondern sehr viele Dinge „drumherum“ wichtig sind, ist es von großem Vorteil auch diese im Auge zu behalten und mitzuschreiben.
Beim „Drumherum“ handelt es sich unter anderem um Ernährungs- und Schlafgewohnheiten sowie um das individuelle Stresslevel in beruflichem und privatem Alltag. Im Idealfall notierst du dir vor der Trainingseinheit ein paar Informationen diesbezüglicher Befindlichkeiten, um deren Einfluss auf Trainingsleistungen mitverfolgen zu können.
Viele Trainer haben eigens entwickelte Systeme um die wichtigsten Informationen möglichst schnell abzufragen und notieren zu können. Natürlich entstehen dadurch weitere zu berücksichtigende Faktoren in der Beurteilung von Trainingsleistungen und dem Erkennen von übergeordneten Zusammenhängen. Doch gerade diese hohe Komplexität macht Training und uns selbst als menschliches Individuum aus. Jeder reagiert etwas anders auf Trainingsreize und das „Drumherum“. Der Körper passt sich in weiterer Folge unterschiedlich an – jeder Athlet ist dadurch einzigartig und das macht Training erst richtig spannend.

FAZIT

Wer mit Trainingsplan trainiert sollte auch ein Trainingstagebuch führen.
Werde stark und fit – schreib mit!